Rezension

Manfred Overmann: Multimediale Fremdsprachendidaktik. Les sites internet à exploiter en classe et des cours prêts à l'emploi: Theorie und Praxis einer multimedialen, prozeduralen Didaktik im Kontext eines aufgaben- und handlungsorientierten Fremdsprachenunterrichts / Manfred Overmann - Frankfurt, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien: Peter Lang, 2002. - 220 S. - ISBN  3-631-38645-1 kart.: 29,70 €; zu beziehen über den Autor!

Rezension in: Neusprachliche Mitteilungen (2003): 3: 17.

Die umfassende Datenbank für den Französischunterricht des Autors (www.ph-ludwigsburg.de/franz/overmann) dürfte vielen Lehrenden und Lernenden des Französischen bereits als Fundgrube für Informationen bekannt sein. Sie kommentiert wichtige Internetadressen, zu denen ein direkter Zugang möglich ist, und ordnet sie in sechs verschiedene Kategorien: Les principaux moteurs de recherche, les serveurs culturels et les pages pratiques, les sites didactiques de français langue‚ étrangère, cours à exploiter en classe, publication électronique, Lehrerfortbildungen. Im vorliegenden Buch werden die Inhalte dieser Datenbank nochmals vorgestellt sowie Möglichkeiten ihrer Umsetzung im Französischunterricht der Sek. 1 und 2 erläutert. Die cours de civilisation sur la géographie zum Beispiel mit Vorschlägen für Spiele, individuelle und Tandem-Arbeit, für Übungen, Dokumentation, Auswertung usw. Regen zu praktischer Anwendung an und dürften auch Lehrkräfte überzeugen, die bislang das Medium Internet wenig genutzt haben.  In weiteren Kapiteln werden Möglichkeiten der Arbeit mit Lernsoftware, Hypertexten, und die Angebot des TV5 mit seinen Begleitmaterialen kritisch eingeschätzt, methodisch-didaktisch Kriterien für eine Auswahl erstellt sowie Beispiele für den Unterrichteinsatz gegeben. Anliegen des Autors ist es, Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu einem autonomen, sinngenerierenden Umgang mit Medien anzuregen. So enthält der einleitende Teil eine ausführliche Begründung multimedialer Didaktik vor dem Hintergrund einer konstruktivistischen Lerntheorie. Die überzeugend Dargestellten Vorzüge dieser Didaktik werden vor allem in ihrer Berücksichtigung authentischer Anreizstrukturen, von Eindrucksvielfalt, Mannigfaltigkeit der Lernsituationen, verschiedenen Interaktionsformen sowie ihren Möglichkeiten der Öffnung und Differenzierung von Unterricht gesehen. Gleichzeitig verweist der Autor auch auf Grenzen Gefahren des Umgangs mit neuen Technologien. Die theoretische Begründung der multimedialen Didaktik fördert Einsichten und Erkenntnisse des Lesers und lässt ihn über einige Wiederholungen und Längen hinwegsehen. So bieten diese Ausführungen, wenn auch von Verf. Nicht beabsichtigen, durchaus auch Anregungen zum Einsatz neuer Technologien im Fremdsprachenunterricht der Grundschule.
 

                                                                               Barbara Stein (Koblenz)